04 Dezember 2008

Kleine Kaffekunde – oder warum Sie im Café an die Eisenbahn denken sollten

Wenn Sie in Italien im Café einen Espresso trinken wollen, sollten Sie immer an die Eisenbahn denken. Warum das so ist, erfahren Sie jetzt gleich:

Bei Espresso denken Sie sicherlich an ein Tässchen starken schwarzen Kaffee, bei dem das Wasser unter hohem Druck durch das fein gemahlene Kaffeemehl gepresst wird. Im Ideaslfall bildet sich auf der Oberfläche des Espresso eine leicht schaumige Schicht, die crema. Den perfekten Espresso erkennen Sie an dieser crema und ihrem Verhalten. Gibt man ein Löffelchen Zucker darauf, verschwindet er langsam aber stetig und die crema schließt sich wieder – etwa so, wie wenn Sie einen Sack Zement im Moor ablegen.
Der große Unterschied zwischen Italien und Deutschland: In Italien hat espresso nichts mit Kaffee zu tun sondern bedeutet Schnellzug. Sie müssen stattdessen einfach einen „café“ bestellen (Aussprache: kaffe mit Betonung auf dem „e“.)

Den in Deutschland üblichen Filterkaffee werden Sie in der Café-Bar nicht bekommen. Ihm entspricht am ehesten der „café lungo“ oder „café americano“ – ein „café“, bei dem die doppelte Menge Wasser verwendet wird.

Andere gebräuchliche Arten des „kleinen Schwarzen“ sind der „café corretto“, dem Weinbrand oder Grappa beigemischt ist, der „café doppio“, ein doppelter café.
Übrigens: Italiener trinken nach dem Essen grundsätzlich nur einen café. Falls Sie nach deutscher Sitte einen „cappuccino“ (café mit heißer Milch und Milchschaum-Haube) bestellen, dann outen Sie sich als ausländischer Tourist.

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